Psychologische Barrieren bei der Ernährungsumstellung: Wie du sie überwindest
- Sandra
- 7. Sept. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 3. Dez. 2024

Du weißt, dass du deine Ernährung ändern möchtest, vielleicht um gesünder zu leben, Gewicht zu verlieren oder einfach mehr Energie zu haben. Aber trotzdem fällt es dir schwer, diese Veränderung wirklich durchzuziehen? Damit bist du kein Einzelfall - viele Menschen stoßen bei der Ernährungsumstellung auf psychologische Barrieren, die sie daran hindern, ihre Ziele zu erreichen. In diesem Beitrag schauen wir uns an, welche Hindernisse häufig auftreten und wie du sie Schritt für Schritt überwinden kannst.
Warum ist es so schwer, Gewohnheiten zu ändern?
Unsere Ernährung ist stark mit unseren Emotionen und Alltagsgewohnheiten verbunden. Essen kann Trost spenden, uns entspannen oder uns das Gefühl geben, Kontrolle zu haben. Wenn wir dann versuchen, alte Muster zu durchbrechen, fühlen wir uns unsicher oder überfordert. Dazu kommt oft die Angst, zu scheitern oder auf Genuss verzichten zu müssen.
Auch ich habe das erlebt. Als ich vor einiger Zeit beschloss, meine Ernährung umzustellen, stand ich vor vielen Herausforderungen: ich hatte alte Gewohnheiten, die tief verwurzelt waren, und immer dann, wenn der Stress im Alltag zunahm, griff ich wieder zu ungesunden Snacks. Es fühlte sich an, als würde ich gegen mich selbst kämpfen. Doch mit der Zeit habe ich gelernt, wie ich diese Hindernisse überwinden kann - und heute möchte ich dir zeigen, wie auch du das schaffen kannst.

Die häufigsten psychologischen Barrieren und wie du sie überwindest
Angst vor Veränderung
Veränderung kann beängstigend sein, selbst wenn wir wissen, dass sie uns guttut. Oft klammern wir uns an alte Muster, weil sie vertraut sind. Die Lösung liegt darin, die Veränderung in kleinen Schritten anzugehen. Du musst nicht sofort deine ganze Ernährung umstellen - starte mit einer Mahlzeit pro Tag. Fang zum Beispiel an, ein gesundes Frühstück in deinen Tag einzubauen und ausreichend zu trinken und steigere dich dann nach und nach.
Der innere Kritiker
Der innere Kritiker kann sehr hart sein: "Das schaffst du sowieso nicht!" oder "Du hast es schon so oft versucht und bist gescheitert!" Diese negativen Gedanken hindern uns daran, überhaupt anzufangen. Hier hilft es, deinen inneren Dialog zu ändern. Anstatt zu denken "Ich schaffe das nicht", sag dir bewusst "Ich mache einen Schritt nach dem anderen". Kleine Erfolge sind wichtig, um langfristig dranzubleiben.
Zu hohe Erwartungen
Viele Menschen setzen sich unrealistische Ziele, wie "ich will in einem Monat 10 kg abnehmen!" oder "Ab morgen esse ich nie wieder Zucker!". Solche Erwartungen führen oft zu Frustration und letztlich zum Abbruch. Realistische und erreichbare Ziele zu setzen, ist oft der Schlüssel. Statt radikal alles zu ändern,, frage dich: Was ist der kleinste, nachhaltigste Schritt, den ich gehen kann?
Soziale Hürden
Oft machen uns auch das soziale Umfeld und die Gewohnheiten anderer das Leben schwer. Bei Familientreffen, im Büro oder beim Restaurantbesuch scheint es unmöglich, gesunde Entscheidungen zu treffen. Ein wichtiger Tipp ist hier: Sei vorbereitet. Bringe eigene gesunde Snacks mit oder wähle im Restaurant bewusst gesunde Optionen. Offen über deine Ziele zu sprechen und Unterstützung von Freunden oder Familie einzuholen, kann ebenfalls helfen.
Emotionales Essen
Essen ist oft eine Reaktion auf Emotionen. Ob Stress, Langeweile oder Traurigkeit - oft greifen wir zu ungesunden Lebensmitteln, um uns besser zu fühlen. Wer kennt die Szenen in Serien nicht, wo bei Liebeskummer die Familienpackung Schokoladeneis eingewickelt in einer Decke verspeist wird, um den Kummer zu betäuben. In solchen Momenten ist es wichtig, neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Statt sofort zum Essen zu greifen, probiere in dich hineinzuhorchen: Warum fühle ich mich gerade so? Vielleicht hilft ein Spaziergang, eine Meditation oder ein kurzes Gespräch mit einem Freund.
Was kannst du tun, um langfristig dranzubleiben?
Eine Ernährungsumstellung ist ein Prozess, der Geduld und Verständnis für sich selbst erfordert. Die gute Nachricht: Jeder kleine Schritt zählt. Du musst nicht von heute auf morgen perfekt sein. Wenn du mal in alte Muster zurückfällst, ist das okay - wichtig ist, dass du weitermachst und nicht aufgibst.
Ich nehme dazu immer gern das bildliche Beispiel, dass ich eine Holzleiter hinauf steigen will aufs Dach, um den Ausblick zu genießen. Das Dach ist mein Ziel, ich beginne am Boden. Ich gehe Sprosse für Sprosse, manchmal kann ich auch eine überspringen, dann komme ich schneller voran als erwartet. Doch auch manchmal kann eine Sprosse brechen, rutschig sein oder gar nicht vorhanden. Dann ist es mühselig, es wird vielleicht einen kleinen Schritt rückwärts gehen oder gar einen größeren Schritt als erwartet benötigen. Doch am Ende, wenn ich oben angekommen bin, setze ich mich aufs Dach und schaue glücklich und zufrieden in den Sonnenuntergang - stolz es geschafft zu haben.


Meine Tipps:
Baue Routinen auf: Regelmäßigkeit hilft dabei, neue Gewohnheiten zu etablieren. Plane deine Mahlzeiten im Voraus und achte darauf, immer gesunde Optionen im Haus zu haben
Such dir Unterstützung: Du musst diesen Weg nicht allein gehen. Ob durch einen Ernährungsberater, Freunde oder eine Online-Community - Austausch hilft dir, motiviert zu bleiben.
Belohne dich: Feiere deine kleinen Erfolge! Natürlich nicht mit einer Sahnetorte, aber gönn dir nach einer erfolgreichen Woche ein Wellness-Wochenende oder eine andere Aktivität, die dir Freude bereitet - ohne dass es ums Essen geht.
Denk immer daran: Eine Ernährungsumstellung ist nicht nur eine körperliche, sondern auch mentale Herausforderung. In kommenden Beiträgen werde ich noch tiefer darauf eingehen, wie du sowohl deine körperlichen als auch deine psychologischen Hindernisse überwinden kannst. Bleib also dran und entdecke bald weitere Tipps und Anleitungen, um langfristig deine Ziele zu erreichen und ein gesünderes, ausgeglicheneres Leben zu führen.
Viel Erfolg bei deinem Aufstieg,
Deine Sandra
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