Routinen bei großen Lebensveränderungen – Warum Selbstfürsorge das Wichtigste ist
- Sandra
- 21. Sept. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 3. Dez. 2024

Große Lebensveränderungen - sei es ein neuer Job, der Umzug in eine neue Stadt, die Geburt eines Kindes oder der Verlust eines geliebten Menschen - können unser Leben völlig auf den Kopf stellen. Oft sind sie mit Stress, Unsicherheit und emotionalen Herausforderungen verbunden. In solchen Zeiten neigen wir dazu, uns auf äußere Faktoren zu konzentrieren und vergessen dabei leicht, wie wichtig es ist, gut für uns selbst zu sorgen. Dabei ist Selbstfürsorge gerade in Phasen des Umbruchs der Schlüssel, um innerlich stabil zu bleiben und den Veränderungen resilient zu begegnen.
Was bedeutet Selbstfürsorge?
Selbstfürsorge geht weit über das Klischee von Schaumbädern und Entspannung hinaus. Sie beschreibt alle Handlungen und Routinen, die wir bewusst in unseren Alltag integrieren, um uns körperlich, geistig und emotional zu stärken. Es geht darum, gut auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und gesunde Gewohnheiten zu entwickeln, die uns dabei helfen, auch in stürmischen Zeiten stabil und ausgeglichen zu bleiben.
Warum sind Routinen bei Veränderungen so wichtig?
Veränderungen, ob freiwillig oder unfreiwillig, reißen uns oft aus unserem gewohnten Alltag heraus. Alles, was zuvor vertraut war, erscheint plötzlich unsicher. Genau hier können Routinen Stabilität bieten. Sie geben uns eine Struktur, an der wir festhalten können, auch wenn das Leben chaotisch erscheint. Selbst kleine, alltägliche Gewohnheiten, wie das morgendliche Zähneputzen oder ein abendlicher Spaziergang schaffen Verlässlichkeit und Sicherheit. Sie helfen uns, den Tag zu strukturieren und Schritt für Schritt durch schwierige Zeiten zu gehen.
Selbstfürsorge als Anker in turbulenten Zeiten
In Momenten großer Veränderungen ist es besonders leicht, die eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen. Wir fühlen uns oft überwältigt von äußeren Umständen und sind stark auf Problemlösungen fokussiert. Doch gerade in solchen Zeiten ist es entscheidend, sich selbst nicht aus den Augen zu verlieren. Selbstfürsorge hilft uns, die innere Balance zu bewahren und Energie zu tanken, um Herausforderungen besser zu meistern
Ein Beispiel aus meiner persönlichen Erfahrung: Als ich vor einigen Jahren in eine neue Region gezogen bin, war die Umstellung viel anstrengender, als ich es erwartet hatte. Neue Umgebung, so gut wie keine vertrauten Menschen, dazu der Druck sich dann dort auch zu beweisen, sowohl im Beruf als auch in der Dorfgemeinschaft. Ich merkte schnell, dass ich mich erschöpft und überfordert fühlte. Was mir half, war die bewusste Entscheidung, jeden Morgen eine feste Routine zu etablieren - Zeit für ein Frühstück und eine gemütliche Runde mit unserem damaligen Hund. Diese Zeit war nur für mich und half mir, den Tag mit einem klaren Kopf zu beginnen, trotz des Chaos um mich herum.
Körperliche Selbstfürsorge: Bewegung, Ernährung und Schlaf
Selbstfürsorge beginnt oft bei der Basis - unserem Körper. Gerade bei Lebensveränderungen neigen wir dazu, den Stress körperlich zu spüren. Verspannungen, Schlafstörungen und Erschöpfung sind typische Symptome. Um dem entgegenzuwirken, sollten wir besonders darauf achten, ausreichend Bewegung in unseren Alltag zu integrieren. Schon ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft oder einfache Yogaübungen können Wunder wirken.
Ebenso wichtig ist eine ausgewogene Ernährung. In stressigen Zeiten greifen wir häufig zu ungesunden Snacks oder Fast Food, was langfristig unsere Energiereserven erschöpft. Eine bewusste nährstoffreiche Ernährung gibt uns die nötige Kraft, um mit Herausforderungen besser umzugehen.
Nicht zu vergessen: der Schlaf. Schlafmangel kann Stress noch verstärken und unsere Widerstandskraft schwächen. Feste Schlafenszeiten und beruhigende Rituale vor dem Zubettgehen wie ein warmes Getränk oder das Lesen eines Buches, helfen dabei, eine erholsame Nachtruhe zu finden.

Emotionale Selbstfürsorge: Gefühle wahrnehmen und akzeptieren
Oft vergessen wir, dass Selbstfürsorge auch bedeutet, uns um unsere emotionalen Bedürfnisse zu kümmern. Bei großen Lebensveränderungen erleben wir eine Achterbahn der Gefühle - von Aufregung und Vorfreude bis zu Angst, Traurigkeit oder Frustration. Es ist wichtig, diese Gefühle wahrzunehmen, anstatt sie zu verdrängen.
Ein hilfreicher Ansatz kann das Führen eines Tagebuchs sein. Hier können wir unsere Gedanken und Gefühle ohne Bewertung festhalten und so besser verarbeiten. Auch Gespräche mit vertrauensvollen Menschen wie Freunde, Familie oder auch Therapeuten können emotionale Entlastung bringen.
Mentale Selbstfürsorge: Achtsamkeit und Fokus
Unser Geist ist oft der größte Unruhestifter in Zeiten der Veränderung. Gedankenkarusselle, Sorgen und negative Überzeugungen können uns lähmen. Mentale Selbstfürsorge bedeutet, bewusst aus diesem Gedankenstrudel auszusteigen. Achtsamkeitstechniken helfen dabei, den Geist zu beruhigen und den Fokus auf das Hier und Jetzt zu lenken.

Fazit: Selbstfürsorge als Fundament bei Veränderungen
Lebensveränderung gehören zum Leben dazu - ob wir sie willkommen heißen oder ob sie uns überraschen. In jedem Fall bieten sie die Chance, uns selbst besser kennenzulernen und neue Wege zu gehen. Selbstfürsorge ist dabei das wichtigste Werkzeug, um diesen Weg gestärkt und bewusst zu gehen. Durch Routinen und achtsame Praktiken können wir unser inneres Gleichgewicht bewahren und den Herausforderungen mit mehr Gelassenheit begegnen.
Es lohnt sich, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, Routinen zu entwickeln und achtsam mit den eigenen Bedürfnissen umzugehen - nicht nur in Zeiten des Wandels, sondern als festen Bestandteil des Lebens.
Quellen:
Mindful.org. (2020). Why Self-Care is Crucial During Times of Change.
Psychology Today. (2018). The Power of Routine in Managing Stress.
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